Kennen Sie Soundscaping?

Sie wohnen in der Nähe der Autobahn? Ihr Haus liegt in der Einflugschneise eines Flughafens? Dann kennen Sie das Problem mit dem Lärm. Lärm kann einem das Leben in den eigenen vier Wänden richtig schwer machen. Aber anstatt unschöner Schallschutzwände gibt es auch moderne, clevere, gutaussehende und naturnahe Konzepte, die vor Lärm schützen.

„Soundscaping“ heißt das Zauberwort. Es steht für einen ästhetisch reizvollen und zugleich minimalistischen Ansatz auf dem Gebiet des Lärmschutzes – ein Konzept, das sich radikal von allen klassischen Methoden der Abschottung, etwa durch hässliche Schallschutzwände, unterscheidet. Das Wort ist eine Zusammmensetzung aus den englischen Wörtern für Geräusch: „Sound“ und Landschaft: „Landscape“. Gemeint ist damit die Erzeugung einer Geräuschumgebung, in der unangenehme Geräusche durch angenehme überlagert werden. Das klingt zunächst einmal nach einem akustischen Kuddelmuddel – ist es aber nicht.

Ohne dass Sie es wussten, ist Ihnen das Soundscaping schon an vielen Orten begegnet. Zum Beispiel in Einkaufszentren oder auf Bahnhöfen. Dort wird schon seit einiger Zeit recht häufig eine mehr oder weniger dezente Beschallung mit Musik genutzt, um den Umgebungslärm zu „verringern“. Über die Vorzüge dieser Variante kann man natürlich streiten – aber es geht auch noch überzeugender. So gibt es in hauseigenen Gärten mit Bäumen und Sträuchern oder in Parkanlagen ein ganz natürliches Soundscaping in Form von Vogelgezwitscher. Auch inmitten des tosenden Verkehrs einer Großstadt achtet man auf den Gesang der Vögel, während der Straßenlärm in den Hintergrund zu treten scheint. Das funktioniert, weil unser Gehirn die angenehmeren Klänge betont. Solch eine naturnahe Geräuschkulisse kann aber auch künstlich erzeugt werden, oftmals durch minimale Eingriffe im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus.

Wird eine Immobilie in einer schallintensiven Umgebung verkauft (oder gar wegen dieser schallintensiven Umgebung), kann man mit Soundscaping eine ganze Menge bewirken, um den negativen akustischen Eindruck zu verringern. Dazu nutzt man zum Beispiel gezielt angebaute Pflanzen. Das Rascheln von Blättern und hohem Gras im Wind ruft eine angenehme Wirkung hervor. Auch wenn sich der Wind nicht beeinflussen lässt, nehmen einem Pflanzen, die schon bei geringstem Wind sanft rauschen, diese „Arbeit“ ab. Immergrüner Bambus oder hohe Gräser sind dafür besonders geeignet.

Auch andere immergrüne Pflanzen mit möglichst großen und runden Blättern können wahre Lärmschutz-Wunder vollbringen. Sie schlucken und zerstreuen den Schall regelrecht und haben den gleichen Effekt wie Schallschutzwände. Ein keinesfalls exotisches Beispiel für solche Pflanzen ist Efeu. Schließlich ist er immergrün, die Form der Blätter ist fast optimal und sie sind sogar so ausgerichtet, dass der Schall extrem gut abgefangen wird. Dass Efeu sowohl an sonnigen wie an schattigen Orten gedeiht, ist ein zusätzlicher Pluspunkt.

Hecken und Büsche helfen ebenfalls gegen den Lärm. Sie müssen jedoch gleichmäßig dicht aneinander stehen und dürfen auch am Boden nicht kahl sein. Zusätzlich trägt auch Gras am Boden dazu bei, den Lärm zu dämpfen.

Als weitere, sehr wirksame Variante des Soundscaping bieten sich Wasserspiele an. Geräusche von plätscherndem Wasser sind für viele Menschen angenehm und helfen, den Lärm der Umgebung dahinter verschwinden zu lassen. Dabei muss es nicht einmal ein großer Springbrunnen sein. Eine kleine Schale, aus der das Wasser tropft, kann schon genügen. Bei wem es doch etwas lauter ist, der kann auch einen Brunnen nutzen. Wer einen Gartenteich besitzt für den ist vielleicht ein kleiner Bach, der dort hinein plätschert, eine schöne Lösung.

Haben Sie eine Immobilie in einer schwierigen Lage? Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern.

Nicht fündig geworden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Soundscape

https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/laermwirkung/laermbelaestigung

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/11/PD19_N011_639.html

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